Lesetipp: @Nico, „Öffenliches WLAN als Glücksspiel“ – Zum Best Effort-Prinzip bei WLANs

@Nico von lumma.de schreibt in einem aktuellen Blogeintrag unter dem Titel „Die Sache mit dem öffentlichen WLAN“ von seinen Erfahrungen mit öffentlichen WLANs. Der Artikel ist insbesondere interessant, weil er die „andere Seite“ des Best Effort-Prinzips bei WLANs beschreibt:

Aber was mich wirklich nervt, ist die extrem wechselhafte Qualität des WLAN-Angebots. Andersherum ausgedrückt: man kann sich nicht darauf verlassen, dass das WLAN nutzbar ist. …

Warum schafft man ein Angebot und kümmert sich dann nicht darum? Für mich ist die WLAN-Nutzung zu einem reinen Glücksspiel geworden.

WLANs sind tatsächlich an immer mehr Orten und Plätzen verfügbar, derzeit wird praktisch wöchentlich von der Eröffnung neuer WLAN-Hotspots berichtet.

Richtig ist auch, dass es bei WLANs extrem schwierig ist, Zusicherungen und Garantien zu Dienstqualität und -verfügbarkeit zu geben. Das Medium ist dafür schlicht und einfach nicht das Richtige. Daher kann der Anbieter im Grunde immer nur ein Angebot nach dem Prinzip „Best Effort“ anbieten, der Nutzer kann auch kaum mehr erwarten. Aber, und hier hat @Nico völlig Recht, sollten und müssten Anbieter von WLANs wenigstens diesen Best Effort-Ansatz verinnerlichen und die Strukturen ihrer WLANs so aufbauen, dass praktisch nur diejenigen Fehler, die durch das fehleranfällige Medium hervorgerufen werden, auch auftreten können. Das bedeutet, dass die dahinter stehende Struktur, Server, Anbindung etc., natürlich funktionsfähig und auch einem größeren Nutzeransturm entsprechend aufgebaut ist, und insbesondere, dass bei Erkennen eines größeren Bedarfs mehr WLAN-Router (auf unterschiedlichen Frequenzen) eingerichtet  werden etc. Dies gilt selbstverständlich um so mehr, wenn es sich um entgeltpflichtige WLANs handelt. Gerade die von @Nico auch beschriebene Frustration bei den WLANs in Zügen ist gut verständlich:

Ich verstehe ja auch, dass im ICE die Nutzung des WLAN unter erschwerten Bedingungen passiert als im Café, aber für beide gilt: wenn man es anbietet, dann sollte es auch immer nutzbar sein und nicht nur manchmal.

Denn auch solche technischen Schwierigkeiten bei der Bereitstellung in Zügen sind heutzutage schon weitgehend gelöst bzw. lösbar, s. dazu bzw. zum “Sachstandsbericht WLAN-Anschluss im Schienenverkehr” des Bundesverkehrsministeriums näher hier.

Bisher sind Fälle, bei denen wegen der schlechten oder nicht vorhandenen Dienstverfügbarkeit das Entgelt zurückgefordert wurde, nicht bekannt geworden. Mit der zunehmenden Verbreitung von (entgeltpflichtigen) WLANs dürfte dies aber – Best Effort hin oder her – nur eine Frage der Zeit sein.

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