Am 26.3.2014 schrieb die EU-Kommissarin für die Digitale Agenda, Neelie Kroes, bei Twitter:
In #Dusseldorf airport: they charge for WiFi – it is thievery! We pay huge charges to use airports, people expect connectivity in 2014!
Auch wenn die Äußerung dem Wortlaut („kostenpflichtiges WLAN = Diebstahl“) juristisch nicht ganz richtig ist, ist sie ein gutes Beispiel für eine gewisse Erwartungshaltung: „An Flughäfen ist kostenloses WLAN selbstverständlich.“
Diese Erwartungshaltung lässt sich in anderen Bereiche beobachten. Die zunehmende Verbreitung von mobilen Geräten und die dadurch stark veränderten Nutzungsgewohnheiten haben dazu geführt, dass das Angebot eines WLAN häufig nicht mehr zusätzliche Dienstleistung, sondern zwingende Bedingung für die Gewinnung von Kunden geworden ist. Die Erwartung eines kostenlosen WLANs werden sicher nicht alle teilen, aber in bestimmten Lokalitäten wird zumindest die entgeltpflichtige Verfügbarkeit eines WLANs als Selbstverständlichkeit angesehen: An Flughäfen, in Hotels, zunehmend in Cafés, bald wohl auch an Bahnhöfen (zur Entwicklung bei der Bahn hier) etc.
Im Übrigen darf wohl davon ausgegangen werden, dass EU-Kommissarin Neelie Kroes zumindest mit ihrem Mobiltelefon überall in Europa Zugang zum Internet hat – und dennoch legt sie erheblichen Wert auf einen schnellen und unkomplizierten Zugang zum Internet über WLAN.
Auf der anderen Seite dieser Erwartungshaltung stehen die Entwicklungen bei den Anbietern von WLANs: Da der mobile Datenverkehr in den nächsten Jahren um ein Vielfaches steigen wird (s. dazu hier und hier), und die Weiterentwicklung der Mobilfunknetze (z.B. LTE, 5G) mit diesem Trend nicht wird Schritt halten können, werden WLANs gerade von großen Telekommunikationsunternehmen an vielen Stellen aufgebaut, um ein nahtloses „Data-Offloading“ zu gewährleisten (s. dazu auch hier).
Und letztlich sehen gerade Städte und Kommunen WLANs als immer wichtiger an, um ihren Bürgern aber auch Touristen etwas zu bieten (vgl. z.B. zu den Überlegungen der Stadt Frankfurt). Alle diese Gesichtspunkte stehen selbstverständlich in einem inneren Zusammenhang: Wenn sich das Datenvolumen der Nutzer vervielfacht, entsteht der Wunsch nach unkomplizierten Alternativen (also WLAN). Wenn Unternehmen, Städte und Kommunen auf diesen Wunsch mit zunehmend (wenigstens anfangs) kostenlosem WLAN reagieren, steigt die Erwartungshaltung, dass überall und jederzeit WLAN verfügbar ist – und das im Idealfall auch noch kostenlos.
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Pingback: Anspruch auf Schadensersatz für Creative-Commons-Fotos
Sehr geehrter Herr Vorderstraße,
vielen Dank für Ihren Hinweis, der über die Vernetzungsfunktion von WordPress zu meiner Aufmerksamkeit gelangt ist.
Wie Sie sich vorstellen können, achte ich (eigentlich) sogar sehr genau auf die Einhaltung der Lizenzbedingungen der Creative Commons-Lizenzen, da ich mich mit diesen schon länger auseinandersetze. Ich verwende in meinem mit WordPress betriebenen Blog dafür das Plugin „Flickr Pick a Picture“, mit dem sich einstellen lässt, welche Lizenz die auszusuchenden Fotos haben sollen (früher habe ich zusätzlich das Pixabay-Plugin verwendet).
Dementsprechend verwende ich auch nur Fotos mit kompatibler CC-Lizenz. Außerdem werden automatisch Titel, Autor, Quell-Link, Lizenz und Link auf die Lizenz aufgenommen und dann bei der Darstellung des jeweiligen Beitrages angezeigt, wie es von der CC-BY verlangt wird.
Das hat bisher auch gut funktioniert.
Auch bei dem von Ihnen angesprochenen Beitrag sind die Daten beim Beitragsbild hinterlegt und es ist eingestellt, dass diese beim Bild angezeigt werden sollen. Beim Einstellen des Artikels mit Ihrem Foto und generell hatte das auch geklappt und Titel, Autor und Lizenz mit Link wurden angezeigt.
Ich war dementsprechend von Ihrem Hinweis sehr überrascht. Bei der Überprüfung gestern abend musste ich aber tatsächlich feststellen, dass die Daten zu Ihrem Bild (Lizenz inkl. Link, Quelle, Urheber) in WordPress zwar hinterlegt sind, aber nicht wie eingestellt auch angezeigt wurden. Das ist mir wie Sie sicher verstehen unangenehm und ich bitte das zu entschuldigen.
Warum die Daten nicht angezeigt wurden, habe ich ad hoc nicht herausfinden können. Die Einstellungen des Plugins und in WordPress sehen alle korrekt aus. Möglicherweise hat ein WordPress- oder Plugin-Update kürzlich dazu geführt, dass die Angaben nicht mehr angezeigt werden?
Bei der Durchsicht ist mir aufgefallen, dass die Angaben generell bei Bildern fehlten, die als „Beitragsbild“ in WordPress verwendet wurden, während bei Bildern, die im Text selbst verwendet wurden, die Angaben weiterhin korrekt angezeigt werden.
Vorsichtshalber habe ich das Beitragsbild daher kurzentschlossen entfernt. Ich habe es auch in Ihrem Flickr-Account nicht mehr gefunden, wo es vormals mit einer CC-Lizenz hinterlegt war. Ich werde nun überprüfen, welche anderen Beiträge von dem Problem betroffen sind und mich auf die Suche nach der Ursache der fehlenden Anzeige der (eigentlich vorhandenen und hinterlegten) Urheber- und Lizenzangaben machen. Auch von daher noch einmal danke für Ihren Hinweis.